Im Jahr 2013 veröffentlichte der australische Historiker Christopher Clark das Buch „Die Schlafwandler“, in dem er die These vertritt, dass sowohl Frankreich als auch Russland eine Mitschuld am Ausbruch des Ersten Weltkrieges tragen. Das Buch avancierte in Deutschland schnell zum Bestseller, denn Clarks These konnte als Entlastung verstanden werden, sich nicht länger als Initiator des Kriegs schuldig fühlen zu müssen. Aber ist diese These wirklich vertretbar? In seiner Präsentation rollt Bernard Klein die Frage nach der deutschen Schuld nochmal neu auf und bedenkt die enormen politischen Konsequenzen, die sich daraus ableiten lassen.